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Hesse, Hans, Konstruktionen der Unschuld. Die Entnazifizierung am Beispiel von Bremen und Bremerhaven 1945-1953, Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen, Bd. 67, Hg. Adolf E. Hofmeister, Dissertation an der FU Berlin, Bremen 2005. ISBN 3-925729-46-1, 520 S., 14 Abb., zahlreiche Tabellen 30 €.

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- Bericht in der TAZ/Bremen vom 4. Februar 2006.

- Bericht in der TAZ/Bremen vom 10. Februar 2006.

- Dokumentation in der TAZ/Bremen vom 11. Februar 2006 (1, 2 und 3)

- Fernsehbericht Radio Bremen vom 9. Februar 2006.

- Artikel im Weser-Kurier vom 20. Februar 2006.

- Bericht in der Kreiszeitung vom 10. Februar 2006.

- Bericht in der Nordsee-Zeitung vom 10. Februar 2006.

- Buchtipp im Nordwestradio vom 17. Februar 2006.

- Rezension in der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” vom 25. August 2006 von Karl-Ulrich Gelberg:

“Hans Hesses Titel deutet an, dass er die Entnazifizierung negativ beurteilt. Konträr zur Zielsetzung habe sie die Einsicht in eine moralische und politische Mitschuld am Nationalsozialismus und seinen Verbrechen eher verstellt als befördert und damit auch die Vergangenheitspolitik der Bundesrepublik in den fünfziger Jahren geprägt. Misst man die mit Mängeln und Ungerechtigkeiten behaftete Entnazifizierung an heutigen Maßstäben - was allerdings unhistorisch ist -, drängen sich ihre Defizite auf. Historisch bleibt als Verdienst, dass sie die nationalsozialistische Ideologie kategorisch kriminalisierte.”

Rezension in “Arbeiterbewegung und Sozialgeschichte”, Heft 18/Dezember 2006, S. 110-113 von Karl-Ludwig Sommer (ähnlich auch im Bremischen Jahrbuch Bd. 86, 2007, S. 345-346 und in der Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, Bd. 93, 2007, S. 243-245):

Hesse hat “eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Thema ‘Entnazifizierung’ vorgelegt, die den bisherigen Forschungsstand kritisch reflektiert und um einige wesentliche Aspekte erweitert. [...] Hesse untersucht [...] die zeitbedingten Erklärungsmuster und Verarbeitungsschemata bei der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in ihrer Abhängigkeit von den und ihren Rückwirkungen auf die politischen Rahmenbedingungen der ‘Vergangenheitsbewältigung’, die sich in der Zeit seit Ende des Krieges bis zum formellen Abschluss der Entnazifizierung in Westdeutschland im Jahre 1953 unter den Vorzeichen des Ost-West-Konflikts nachhaltig veränderten. [...] Als Fazit seiner Untersuchung gelangt Hesse zu der zwar nicht gänzlich neuen, aber bislang kaum so klar und vor allem so überzeugend belegten Schlussfolgerung, dass durch die Entnazifizierung ein bestimmtes, über Jahrzehnte wirkungsmächtiges NS-Täterbild konstituiert wurde. [...] Die Entnazifizierung [...] ‘prägte das Bewusstsein von Millionen von Menschen, an den Geschehnissen im Nationalsozialismus unschuldig gewesen zu sein.” Vor dem Hintergrund des neudeutschen ‘Opferdiskurses’, [...] und des sprunghaften Anstiegs rechtsextremistischer Aktivitäten und Gewalttaten ist dieses Ergebnis einer historischen Analyse von beklemmender politischer Aktualität.”

Rezension in “Das Historisch-Politische Buch” 54, Jahrgang 2006, Heft 6, S. 612-613 von Karl Holl:

“Die außerordentlich breite, lückenlose Grundlage dieser Untersuchung besteht in der Gesamtheit der Entnazifizierungsakten der Stadt Bremen und des Stadtkreises Wesermünde mit Bremerhaven [...]. [...] Überzeugend zeigt der Verfasser, wie die in nahezu sämtlichen Fällen geglückten ‘Konstruktionen der Unschuld’ das faktische Scheitern der Entnazifizierung zur Folge hatten. [...] So verkehrte sich, wie der Verfasser bilanziert, die ursprüngliche Intention auch in Bremen in ihr Gegenteil, indem sie die Voraussetzung für die sich hartnäckig haltende Überzeugung lieferte, daß im Grunde (fast) alle Deutsche NS-Opfer gewesen seien [...].”

Rezension in “Jahrbuch der Männer vom Morgenstern” 85/2006, S. 304-306 von Uwe Weiher:

“Gerade der zweite Teil ist hoch interessant und erschließt wertvolle neue Informationen.”

Rezension in der “Historischen Zeitschrift”, Bd. 285 (2007), Heft 1 S. 256-257 von Clemens Vollnhals:

“Vorzügliche Studie.”

Rezension im “Niedersächsischen Jahrbuch für Landesgeschichte”, Bd. 79, 2007, S. 466-468 von Karl Heinz Schneider:

“Die hier vorzustellende Studie [...] ist [...] bemerkenswert, [...] weil sie teilweise pedantisch genau die Mechanismen darstellt, die zum bedingten Scheitern der Entnazifizierung beitrugen.”

Rezension im “Stader Jahrbuch” 2008, S. 181-183 von Volker Fredrich Drecktrah:

“Damit hat er ein ehrgeiziges Programm aufgestellt, dass er mit Akribie einlöst in seiner Untersuchung, die trotz des von ihm behaupteten ‘Sonderfalles Bremen’ hinsichtlich der Sozialgeschichte der Entnazifizierung verallgemeinerungsfähig zu sein scheint.”

 

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