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Hesse, Hans (Hg.), “Am mutigsten waren immer wieder die Zeugen Jehovas”. Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus, 1. Auflage Bremen 1998, 2. Auflage Bremen 2000, 464 S., zahlreiche, zum Teil farbige Abb., ISBN 3-86108-724-3, 24, 90 €. Englisch: Persecution and Resistance of Jehovah´s Witnesses during the Nazi-Regime. 1933-1945, Bremen 2001. Französisch: Persécution et résistance des Témoins de Jéhovah pendant le régime nazi. 1933-1945, Esch-sur-Alzette (Luxembourg) 2005. Polnisch: “Najodwazniejsi byli zawsze Swiadkowie Jehowy”, Warschau 2006.

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”Am mutigsten waren immer wieder die Zeugen Jehovas”

Mit diesen Worten beschrieb die im Frauen-KZ Moringen inhaftierte Kommunistin Gertrud Keen das Verhalten der Zeuginnen Jehovas. Stellvertretend für viele andere Fundstellen sei aus den ”Deutschland-Berichten” zitiert, die die Exil-SPD in Prag herausgab: ”Ganz erstaunlich ist das Verhalten der Ernsten Bibelforscher. Diese ... Leute bewiesen unerschütterlichen Oppositionsgeist, sie zeigten Märtyrergesinnung und waren unbeugsam wie keine andere Gruppe im Lager.”
Die ”Ernsten Bibelforscher”, wie sich die Zeugen Jehovas noch bis Anfang der 30er Jahre nannten, wurden vom nationalsozialistischen Staat systematisch und unerbittlich verfolgt. Sie verweigerten sich mit großer Konsequenz dem Führerkult des neuen Staates, sie lehnten die Arbeit in der Rüstungsindustrie ab, viele von ihnen waren Kriegsdienstverweigerer - schnell gerieten sie ins Fadenkreuz der nationalsozialistischen Verfolgungsbehörden. Sehr viele der Zeugen Jehovas mussten Schikanen, Gefängnis oder KZ-Internierung erdulden.
Dennoch zählen die Zeugen Jehovas zu den ”vergessenen Opfern” des faschistischen Staates. Weder in der DDR, wo die Zeugen schon nach wenigen Jahren wieder unter Diskriminierungen und willkürlichen Haftstrafen  zu leiden hatten, noch in der BRD fand eine Aufarbeitung der Geschichte dieser Religionsgemeinschaft während de NS-Zeit statt. Erst seit wenigen Jahren rücken die Zeugen Jehovas ins Blickfeld der Forschung, die indes noch in den Anfängen steckt.
Dieser Sammelband vereinigt verschiedene Einzeluntersuchungen sowohl von Historikern als auch aus kreisen der Zeugen Jehovas selbst. Er bietet somit erstmals einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung und versteht sich zugleich als Versuch, Berührungsängste abzubauen und einer interessierten Öffentlichkeit die Geschichte einer in der Tat ”vergessenen Verfolgtengruppe” näherzubringen. Erstmals werden auch zahlreiche bisher unveröffentlichte Dokumente zugänglich gemacht.
Englische Rezension.
Rezension aus der FAZ vom 26. Oktober 1999:
“ [...] Erst als die Watch Tower Society 1996 mit der Videodokumentation “Standhaft trotz Verfolgung” an die Öffentlichkeit ging, wurde auf Ausstellungen und Tagungen das Schicksal der Zeugen Jehovas im “Dritten Reich” umfassend thematisiert. Die meisten der im ersten Teil des Sammelbandes veröffentlichten 16 Beiträge entstanden als Referate in dieser Zeit. Doch wurden für das Buch weitere Forschungen in Auftrag gegeben, unter anderem auch zur Verfolgung der Zeugen Jehovas in der DDR. 1950 war ihre Organisation dort wieder verboten worden. Mindestens fünfzig von fünftausend zeitweilig Festgenommenen, die als “Spione” einer “aufbaufeindlichen Sekte” galten, starben in Ulbrichts Gefängnissen. Alle waren bereits unter Hitler eingesperrt gewesen.
So informativ der erste Teil des Bandes ist, so interessant ist die im zweiten Teil dokumentierte Kontroverse um die Geschichtsschreibung, wie sie der von der Wachtturm-Gesellschaft produzierte Film auslöste. [...] ”

Christine E. King schrieb über die englische Ausgabe u.a.:
“ [...] This book is a landmark in the study of the persecution of the Jehovah´s Witnesses by the Nazis. [...] This English version is very much to be welcomed.”
in: Kirchliche Zeitgeschichte (KZG), Heft 2/2001, S. 576-578.

Literaturverzeichnis zu “Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas”

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